So meine lieben Leute, auch ich will meinen Zwischenbericht abgeben. Ich arbeite zwar erst seit Montag aber dennoch.
Also....ich arbeite bei der
Bezema in der Qualitätssicherungsabteilung. Die Firma produziert Farbstoffe und Zusätze für alle möglichen Textilien.
Montags war ich ein wenig enttäuscht da mir aufgebrummt wurde, die Analysezertifikate für rund 650 verschiedene Produkte ins Englische zu übersetzen und zu vereinheitlichen. Das hat den ganzen Tag gedauert und ich war gerade mal bei H, da ich meinen Entwurf noch absegnen lassen musste und der Chef nicht da ist.
Heute wars dann schon besser: angefangen hats wieder mit Word. Dann sollte ich Produktakten auf vollständigkeit prüfen, da man sich jedoch uneinig war und wie gesagt der Chef im Urlaub ist, verschiebt sich das ganze auf nächste Woche und somit hab ich jetzt mal weniger Büroarbeit am Hals.
Ich hab dann auf jeden Fall angefangen die Aktivgehaltbestimmungen (Wassergehaltsbestimmungen) nach Karl Fischer durchzuführen. Dabei gibt man im Endeffekt 2-3 Tropfen des Farbstoffes zu einem Lösungsmittel und über eine Pt-Elektrode wird gemessen, wieviel Fischerreagenz benötigt wird, um wieder auf das anfängliche Potential zu kommen. Alles läuft automatisch, bis auf die Tropfenzugabe. Ich liebe meinen AUTOTITRATOR.
Ich hab das ganze dann mit dem Brechungsindex der Farben verglich, da Fischer bei Regen oder tropischem Wetter praktisch unmöglich ist genau zu messen, und hab dann wie im PhysChem-Praktikum ein Excelsheet erstellt um eine lineare Gleichung zu erhalten. Aufgrund meines Erfolges muss ich morgen einen Farbstoff herstellen - ich glaube jedoch dazu nur 2 bereits fertige mischen zu müssen, leider keine Synthesen - eine Verdünnungsreihe machen und alles durchmessen. Auf diese Weise hoffen wir, auf den Fischer verzichten zu können, da der Brechungsindex wesentlich schneller, genauer und einfacher zu messen ist.
Photos gibts leider keine, alles "Top Secret", sprich die Kamera ist mit Mama und Papa im Urlaub :) Glaubt mir einfach, dass das Unternehmen recht gut ausgestattet ist, auch wenn nicht so wie im Syntheselabor, da in der Qualitätssicherung keine Rundhalskolben benötigt werden. Die gibts dann in der R&D-Abteilung. Aber eines ist sicher: so viel Magnetrührstäbchen wie ich hier habe, kann ich nie gebrauchen. ;)
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geschrieben von dine_oma am Dienstag, 21.07.2009, 18:58
Kommentar(e):
Cooler Bericht, auch.
Halt uns am laufenden was du so treibst und erzähl nochwas über den von dir hergestellten Farbstoff.
So, ich habs zwar gerade schon mal getippt. Hat aber nicht funktioniert, deswegen nochmal.
Das was ich dann schlussendlich gemacht hab, war leider kein Farbstoff, sondern irgendein Zusatz, ich glaub ein Knitterschutzmittel. Synthese wars dann wie ich mir dachte auch keine, sondern eben nur mischen der zwei fertigen Substanzen im richtigen Verhältnis.
Und das mit dem Ersetzen von Karl Fischer Titration durch den Refraktometer hat aufgrund der unpräzisen Messung bei Fischer auch nicht funktioniert. Dabei war die lineare Regression durch die Messpunkte mit R2=0,967.. einfach zu schlecht. Gab dann Abweichung vom eigentlichen Wert von bis zu 10%...da war dann der Fischer doch noch genauer.
Naja, aber immerhin hab ich den Computerkram die Woche erledigt und ab morgen ist der Chef wieder da. Hoffentlich kann ich dann mal was anderes machen, das evtl. interessanter ist und mehr mit Chemie zu tun hat. Mfg Felix