Da ich gerade von der
NMR-summerschool zurückgekommen bin ein kleiner Bericht.
Die AG-NMR der GÖCH (Gesellschaft Österreichischer Chemiker) bietet alle 2 Jahre eine Sommerschule über NMR an. Diese findet in Niederöblarn im Sporthotel
des Club Sportunion statt. Dieses Jahr waren 9 Vertreter unserer Arbeitsgruppe dabei und es war echt ein Erlebnis.
Neben gutem Essen und haufenweise Sport gab es natürlich spannende Vorträge und anspruchsvolle Übungen. Die Vorträge waren ausschließlich in Englischer Sprache.
Die für mich spannendsten/interessantesten/lehrreichsten oder lustigsten Vorträge waren:
"The Cartesian Product Operator Formalism for NMR"
War ziemlich harter Stoff, haufenweise Physik und Mathematik die ich in der Geschwindigkeit des Vortrages nicht verarbeiten konnte. Allerdings hat man eine Idee bekommen worum es dabei geht und was z.B. "coherence levels" sind.
Dazu passend gabs dann einen Vortrag zum Thema
"Phase Cycles and Pulsed Flied Gradients" der das ganze noch weiter ausgeführt hat.
Ein sehr guten Vortrag gab es von Prof. Walter Bauer von der Uni Erlangen über
"NMR and the Periodic Table", viele witzige Anekdoten und Gründe warum man einige Kerne besser nicht messen sollte.
Prof. Bauer hatte einen zweiten (nicht ganz ernsten) Vortrag über
"NMR meets MUSICIAN". Hierbei wurde ein NMR Spektrometer verwendet um Töne zu erzeugen. Eine Probe (meist Aceton) wird gemessen und je nachdem was für eine Trägerfrequenz abgezogen wird, ergibt der FID des Aceton eine bestimmte Frequenz (einen bestimmten Ton). So kann man Pulsfolgen erzeugen die beim anhören des FID ein Lied ergeben. Beispiele gibt es
hier.
MUSICIAN steht übrigens für "
Multifrequent
Utility for
Sound
Inspired
Crazy and
Insane
Abuse of
New
Spectrometers".
Reinhard Wimmer von der Aalborg University brachte einen Vortrag über
"Magnetic Field Gradients". Sehr interessant, da neben Anwendung von Gradienten im NMR auch das MRT richtig erklärt wurde.
Sehr interessant waren auch die angebotenen
Übungen, wobei wir uns praktisch auf das Auswerten von kleinen Molekülen beschränkt haben. Dabei gab es eine Summenformel und einen Haufen Spektren (1H, APT, HH-COSY, TOCSY, NOESY, HSQC und HMBC) und gesucht war die Struktur inklusive Stereochemie. Mit dabei waren Substanzen wie
Saccharose oder
Atropin an denen wir in Summe einige Stunden gerätselt haben.
Alles in Allem war es ein riesen Spaß, sehr lehrreich und Kontakte konnte man auch knüpfen, ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.
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geschrieben von FalconX 14.09.2012, 21:22