Ich wurde gerade von Theresa auf den Wikipedia-Eintrag zu den Ig-Nobelpreisen hingewiesen. Es handelt sich dabei um einen Anti-Nobelpreis der von der Harvard-University jährlich für unnütze, unwichtige oder skurrile wissenschaftliche Arbeiten verliehen wird.
Die Liste durchzulesen bedarf vlt. einiger Zeit, aber ich hab schon lange nicht mehr so viel Unsinn auf einem Haufen gefunden. Unglaublich was sich diverse Leute zu pubizieren trauen bzw. sogar dafür noch bezahlt werden.
Hier ein Teil meiner persönlichen Best-Ofs von 1991-2002:
Der Online-Erwerb eines Semestertickets auf dem Online-Shop der Wiener Linien ist für Studenten der TU Wien derzeit nicht möglich, da die TU Wien die Schnittstelle der Daten geändert hat (oh Wunder, es lebe TISS...) und die Wiener Linien daher keinen Zugriff darauf haben.
Nur, falls auch einer von euch versucht darauf zuzugreifen. Habe diese Auskunft von der Telefonhotline der Wiener Linien.
Edit: Also anscheinend ist die Schnittstelle erst mit Einführung vom TISS oder so geändert worden. D.h. wer den Studienbeitrag schon vorher eingezahlt hat, wurde noch brav zum BRZ geschickt, der Rest eben nicht. Es lebe die TECHNISCHE Universität, bei der TECHNISCHE Dinge nie funktionieren...
Gestern warn wir zum Anlass eines Klassentreffens in der Leopoldaueralm. Einige Leute haben mir schon davon erzählt und die meisten haben es hoch gelobt. Meiner Meinung nach jedoch komplett im Unrecht.
In der Leopoldaueralm gilt definitiv "Quantität vor Qualität" und zwar extrem. Ein Schnitzel (9,90 €) ist etwa 2 mal so groß wie ein großes Schnitzerl woanders, das Gordon (750g, ~12,50 €) ist eben so groß nur halt quasi zweilagig. Geschmack sucht man allerdings vergeblich, schon das Gordon hat ziemlich langweilig geschmeckt und das trotz Käse und Schinken, das Schnitzl selbst, naja ihr könnt es euch denken.
Getränke waren von der Auswahl sowie preislich ganz in Ordnung, die Beilage (Erdäpfelsalat) war auch ganz gut.
Ein weiterer Minuspunkt ist jedoch die Abgelegenheit, zuerst mit der U1 fast bis nach Leopoldau und dann noch ein Fußmarsch.
Fazit: Die Menge macht es nicht wett, ich werde dieses Lokal wohl in Zukunft meiden und mein Geld in weniger, dafür qualitativ hochwertigeres Essen investieren.
Es gibt wieder mal was Berichtenswertes aus der Arbeit. Jedoch nicht so aufregend wie letztes Mal, jedoch für mich und meinen Chef mindestens so nervenaufreibend.
Ich hab ja von meiner Tätigkeit mit dem ARGUS COLOR schon berichtet. Bei eben dieser Dilutor/UV-Vis-Spektormeter-Combi ist letzten Donnerstag aus bisher nicht ganz geklärten Gründen das Glas der größten Cuvette gebrochen. Nach dem Austauschen brach das Glas der Ersatzcuvette auch gleich. Daher haben wir seit dem keine Durchflusscuvette mit 1 cm Schichtdicke mehr. Ist aber nicht so schlimm weil 95 % der Lösungen mit der 0,1 cm Cuvette vermessen werden.
Seit Freitag messen wir also ohne diese Cuvette. Und seit gestern spinnt einfach alles. Bzw. die Werte passen nicht mehr zusammen. Alle Referenzstandards wurden bereits von einer diplomierten Kollegin vor meiner Zeit eingemossen, weshalb ihnen größtenteil vertraut werden kann. Da für die Färbung der Standard aber sowieso gelöst wird, mess ich ihn zur Sicherheit nochmal mit. Und seit eben gestern passt der "frische" Standard mit dem bereits gemessenen nicht mehr überein. Heute warens dann bis zu 7 % Abweichung in der Farbstärke und ein DeltaE (Farbton) von 2,5 - das ist sehr viel.
Einen Grund dafür konnten wir uns nicht ausmalen, deswegen wurde mal der Puffer erneuert und noch mehrmals durchgespült. Das hat aber gar nichts gebracht. Ich hab dann irgendwann mal gedacht, dass evtl ein Fingerabdruck auf der Cuvette sein könnte, vom Einbau nach dem Bruch am Donnerstag.
Als ich also die Cuvetten putze, bemerke ich eine Luftblase in der 0,5 er Cuvette und versuche dann diese loszuwerden. Das war zwar nicht sehr erfolgreich, dafür hab ich einen "Fusel" in der immer verwendeten 0,1er Cuvette entdeckt. Wir haben dann versucht den Fusel auszuspülen bzw. auszusaugen, jedoch ohne Erfolg. Um weiter messen zu können, haben wir dann auch hier die Ersatzcuvette eingebaut. Mein Kollege hat ein Mikroskopbild vom Fusel gemacht, wobei sich gezeigt hat, dass es gar kein Fusel war. Die Dichtung der Cuvette hatte sich irgendwie gelöst und war in den Raum zw. den Gläsern gekommen und dazu irgendwelche Fasern (ob von Cuvettenwand?? oder von Farbstofflösungen - in diesen sei alles mögliche drin, je nach Lieferant auch mal Sand - wissen wir nicht). Auf jeden Fall ist die Cuvette nun ein Fall für die Mülltonne. Somit hat unsere Abteilung innerhalb von 4 Arbeitstagen Material im Wert von 750 Euro nachzubestellen. Auch nicht ohne. 1 Cuvette = knapp 240 Euro.
Fazit:
.) Jeden Tag auf "Fuseln" überprüfen
.) Alle Chargen der letzten Tage müssen wiederholt werden, dh. Arbeit ohne Ende.
.) Ich wurde gefragt, wieviel die Konkurrenz denn für die Sabotage so zahlt.
Damit hier mal wieder was neues gepostet wird und der Anteil chemischer bzw. chemie-naher Beiträge wieder etwas stiegt poste ich mal was vom heutigen Arbeitstag.
Ich arbeite ja dieses Jahr wieder bei der Bezema AG in Montlingen (CH). Die Firma stellt vor allem Textilfarbstoffe (von Reaktiv bis zu Küpenfarbstoffen ist alles dabei), so wie Textilhilfsmittel (Knitterschutz, Egalisiermittel..) her. Ich bin dabei in der Qualtitätskontrolle tätig.
Dabei ist es dieses Jahr meine Aufgabe alte Produktionschargen zu suchen, Farbstofflösungen herzustellen und diese mit einem UV/Vis-Spektrometer von ARGUS COLOR zu vermessen. Das Gerät ist dabei laut Hersteller "kein Prototyp, sondern das erste Gerät seiner Serie." Als solches funktioniert es aber ausgezeichnet bis auf einige verbesserungswürdige Features der zugehörigen Software.
Das Gerät hat auf jeden Fall einen Autosampler um bis zu 8 Lösungen nacheinander zu vermessen. Weiters hat das Gerät den Vorteil, dass es im eingestellten Wellenlängenbereich zw. 350 und 800 nm automatisch das Maximum sucht und so lange hin und her verdünnt bis das Maximum eine Absorption von 1 aufweist. Interressant an dem Gerät ist weiters, dass es mit kontinuierlicher Verdünnung arbeitet. Das heißt es saugt in zwei Spritzen die Farbstofflösung und Lösungsmittel (hierbei gepuffertes Wasser) auf und entleert diese mit verschiedener Geschwindigkeit. Mischkammer gibt es dadurch keine, denn die Mischung erfolgt direkt beim Ventil an dem die zwei Ströme vereinigt werden. Funktioniert ausgezeichnet. Laut Chef wird das Prinzip nur von wenigen Firmen verwendet.
Jetzt aber zum eigentlich interessanten Teil des Beitrags:
Heute Morgen um 8:30 war im Nachbarlabor plötzlich einen dumpfen Ton zu hören, woraufhin meine Kollegin gleich mal ins Labor gerannt ist um zu sehen was passiert ist. Es folgte Geschrei und Gefluche, denn siehe da, der 3 Liter-Messbecher mit 2 Litern Aufschlusssäure war vom Magnetrüher im Abzug gefallen. Die Aufschlusssäure (fürs in Lösung-bringen von versch. Metallkomplex-Farbstoffen zur AAS-Analyse) besteht aus 1 Teil 60 %iger Perchlorsäure, 3 Teilen HNO3 conc. und 1 Teil H2SO4 conc., also doch eher ein ungemütlicher, da höchst oxidativer, Zeitgenosse.
Es entstand gleich mal eine ziemlich stechend riechende, dichte, weiß-graue Gaswolke, die recht schnell den Raum füllte. Mit Mantel, Schutzbrille und Staubschutzmaske (hier eher unnütz) bewaffnet stürmte meine Mitarbeiterin noch schnell retour ins Labor um einerseits die Fenster zu öffnen und andererseits ihr Red Bull zu retten. Welches der beiden ihr wichtiger war, bin ich mir noch nicht ganz so sicher.
Nach Verständigung der Sicherheitsbeauftragten und des Chefs kam nach wenigen Minuten ein Mitarbeiter mit Gasmaske und "Chemiebinder" und verteilte eben diesen ca. 10 cm hoch auf dem gesamten betroffenen Laborboden (die Säure schwappte über den Abzugrand unter dem geschlossenen Schild auf den Boden). Ca. 2,5 Stunden später war das Labor dann wieder halbwegs sauber und ohne Atemschutz betretbar. Leider durfte ich "Darth Vader" beim Putzen nicht photographieren...
Damit aber für den Arbeitstag nicht genug. Ich hatte heute mit Säurefarbstoffen zu arbeiten, welche um vollständig in Wasser in Lösung zu gehen zum Kochen gebracht werden müssen. Also hab ich eben 4 Erlenmeyer auf der Heizplatte aufgekocht. Da die 2 der Kolben jedoch fast zeitgleich zu sieden begonnen und die Lösungen zum Schäumen neigen, hab ich nur mehr noch einen schnell weggestellt und sofort nach dem zweiten gegriffen. Dieser schäumte jedoch über und verbrühte mir den Zeigefinger. Ich hatte zwar einen Handschuh aus weitmaschiger Synthesefaser an, um mich nicht am heißen Glas zu verbrennen, aber die Lösung ging nunmal durch. Tat verdammt weh, gibt aber dank rascher Kühlung und "Hydrogel-Wundverband" hoffentlich keine Blase, das wird sich dann morgen zeigen.
Fazit: 1. Schwein gehabt, dass bei der Aufschlusssäure grade keiner im Labor war (vor allem der Typ, der seinen Arbeitsplatz direkt vor dem Abzug hat)
2. 5-seitige Unfallberichte wegen einer Verbrennung ausfüllen ist extrem mühsam und unnötig.
3. Ich hinterfrage immer noch die Sinnhaftigkeit einer Vollschutz-Gasmaske, wenn man kurzärmelig ins rauchige Labor geht.
MfG
P.s.: ist länger geworden als erwartet. Ich hoffe trotzdem, dass der Beitrag von manchen gelesen wird.
Wie mir der Rudi mitgeteilt hat, feiert er seinen Geburtstag (24.6.) am 3.7. an seinen Fischteichen in Prellenkirchen.
Einer der Fischteiche
Kulinarisch wird es klassisch und ebenso köstlich, da es Spanferkel, Lamm, div. Würste und Beilagen geben wird. Auch für Getränke wird gesorgt.
Das Spanferkel von vor 2 Jahren
Wer also Lust und Laune hat ist vom Rudi herzlich eingeladen. Auch Leute die ihn nicht (persönlich) kennen sind eingeladen und er freut sich auf neue Bekanntschaften.
Termin: 3.7.2010 ab Mittag. Ab Nachmittag soll es Spanferkel geben. Wer den Rudi kennt, weiß dass er es aber mit Zeitpunkten nicht so genau hat ;-)
Anfahrt ist wie in den beiden folgenden Plänen beschrieben.
Manche kennens ja vielleicht schon von kalium.org, ich habs letztens erst wieder gelesen und will meine hysterischen lach-piss-umfall-angälle mit euch teilen :D